Eltern

 

"Oh Gott, mein Kind spielt mit Waffen und schießt auf andere Kinder" - So oder so ähnlich äußern sich oft besorgte Eltern, wenn ihre Kinder anfangen Airsoft zu spielen. Doch, was machen Ihre Kinder da eigentlich? Spielen diese Krieg und erfreuen sich daran ihre Freunde zu töten? Selbstverständlich nicht! Airsoft ist viel mehr ein modernes Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer-Spiel. Viele Eltern werden sich jetzt an die eigene Kindheit erinnern und entdecken, dass sie ähnliches auch gemacht haben – Mangels entsprechender ASGs natürlich mit Imitaten aus Holz oder Plastik.
Wir wollen ihnen, liebe Eltern, mit diesem Guide aufzeigen, welche Gefahren bestehen und welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden sollten um ein möglichst ungefährliches Spiel Ihrer Kinder zu gewährleisten.
Dieser Guide soll Eltern ermutigen, sich mit dem Sport Airsoft auseinanderzusetzen und Ihnen aufzeigen, dass Ihre Kinder nicht zu Amokläufern oder Waffennarren werden, nur weil diese ein außergewöhnliches Hobby betreiben.

Airsoft – ein modernes Spiel

"Warum spielt mein Kind Airsoft?" – Aus demselben Grund, warum Sie, liebe Eltern als Kinder Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer gespielt haben: Es macht Spaß.

"Aber warum trägt mein Kind dabei Tarnkleidung?" – Auch hier kann man einerseits auf die Authentizität zu den Vorbildern verweisen, wie auch beim Spiel an sich, andererseits birgt die Tarnkleidung in der Natur den einfachen Vorteil, dass man mit dieser nicht so schnell entdeckt wird. Wirkliche Alternativen zu Tarnmustern von realen Armeen gibt es leider nur sehr selten, weswegen hier oft bekannte Tarnmuster von Bundeswehr bis US Army genutzt werden. Das muss aber nicht heißen, dass es keinerlei Alternativen gibt.

Grundlegend kann man Eltern nur raten mit ihren Kinder über das Hobby Airsoft zu sprechen um Missverständnissen und Gefahren vorzubeugen.

Die andere Art der Freizeitbeschäftigung

Sicherlich mag es für viele befremdlich wirken, wenn Kinder mit Tarnkleidung und Waffen in der Hand durch heimische Wälder streifen und mit kleinen Kugeln aufeinander schießen. Das Bedürfnis nach Wettbewerb, Sport, Bewegung und Abenteuer drückt sich auf vielfältige Weise aus. Wiegen wir doch einmal gegeneinander auf, wie die Lebensrealität von Jugendlichen aussieht und welche Alternativen der Sport bieten kann.
Ist es nicht besser einer Sportart (die reich an Bewegung ist) an der frischen Luft und in der Natur nachzugehen, als vor seinem Computer zu sitzen und nur die Finger zu bewegen?
Ist es nicht besser für Kinder sich auf spielerische Art und Weise in Kommunikation, Koordination und strategischem Denken zu üben als vor dem Fernseher herumzugammeln?
Ist es nicht vorteilhaft, wenn Ihr Kind in der Gemeinschaft lernt, was Teamgeist und Verantwortung bedeutet, als wenn es ohne den Kontakt zu echten Menschen den Tag allein im Zimmer verbringt?

Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen

Das es beim Airsoft gefahren gibt, wie bei jeder anderen Sportart steht zweifelsfrei fest. Man kann diesen jedoch durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen vorbeugen.
So ist ein geeigneter Schutz für die Augen obligatorisch. Des Weiteren ist geeignete Kleidung zu empfehlen. So sind T-Shirt und eine kurze Hose sicherlich nicht die beste Wahl um Airsoft zu spielen. Lange ärmel und Hosen, sowie geeignetes Schuhwerk (z.B. Stiefel) sind hier definitiv die bessere Wahl. Näheres hierzu finden sie hier. Absolute Sicherheit gibt es beim Airsoft genauso wenig wie beim Fußball oder Handball. Jedoch können genauso wie bei diesen Sportarten Risiken minimiert werden. Wo der Fußballer Schienbeinschoner trägt sollte der Airsoftspieler Augenschutz tragen.
Sprechen sie mit ihren Kindern über ihr Hobby. Stellen sie sicher, dass ihr Kind nur mit ausreichender Schutzkleidung spielt. Unterstützen Sie Ihr Kind! VErletzungen am Körper durch Kugeln sind so gut wie
undmöglich. Sollte eine Kugel ihr Kind aus kurzer Distanz im Gesicht treffen, kann es höchstens sein, dass 
es ein paar blaue Flecke davon trägt; die aber nach wenigen Tagen wieder verschwunden sind.


Die verschiedenen Airsoftguns in unserem Sport

Es gibt die ASGs in 3 verschiedenen Klassen:

Airsoft frei ab 3 Jahren (unter 0,08 Joule) – Diese Spielzeuge haben eine maximale Mündungsenergie von 0,08 Joule und bilden die schwächste Gruppe von ASGs. Auch wenn es praktisch keine Alterbegrenzung für diese gibt, sollten jüngere Kinder keinen Zugang zu diesen ASGs haben. Ich persönlich würde den Zugang zu diesen Spielzeugen nicht vor dem 12 Lebensjahr gestatten, da sich jüngere Kinder oftmals nicht der Gefahr bewusst sind, welche auch von diesen schwachen Waffen ausgehen kann.

Airsoft ab 14 Jahre (unter 0,5 Joule) – Diese ASGs besitzen eine maximale Mündungsenergie von 0,49 Joule. Rechtlich sind diese Frei ab 3 Jahren. Jedoch haben sich alle deutschen Händler darauf geeinigt diese erst ab 14 Jahren zu verkaufen. Diese Altersgrenze sollte auch von den Eltern eingehalten werden.

Airsoft ab 18 Jahre (über 0,5 Joule) – Diese ASGs besitzen eine Mündungsenergie von mehr als 0,5 Joule und sollten Minderjährigen nicht zugänglich gemacht werden. Wenn Sie als Eltern Ihren minderjährigen Kindern eine solche Waffe kaufen und überlassen, machen Sie sich im Sinne des WaffG strafbar!

Sehr wichtig ist, dass ihr Kind lernt mit den ASGs verantwortungsvoll umzugehen. Hierbei könnte es hilfreich sein, wenn Ihr Kind mit einem Team spielt, welches professionell und seriös unseren Sport ausübt und auch Erwachsene Mitspieler hat, welche die Kinder richtig einweisen können. Auf diese Weise lernt Ihr Kind von Anfang an den verantwortungsbewussten und richtigen Umgang sowie die grundlegenden Regeln unseres Sportes wie Fairness und Teamgeist.

Fazit

 

 
 
Eine Pauschallösung für alle Eltern kann ich sicherlich nicht liefern. Letztendlich müssen Sie selbst den besten Weg zu ihrem Kind finden. Jedoch sind reine Verbote oftmals mehr ein Anreiz als ein wirkungsvolles Instrument. Ein Gespräch auf Basis einer gegenseitigen Verständigung hilft hierbei oft weiter. Die Sicherheit sollte den Kindern ans Herz gelegt werden, damit vermeidbare Verletzungen von vorn herein unterbunden werden. Auch sollten Sie, die Eltern nötigenfalls die Schutzausrüstung zur Pflicht für ihr Kind machen.

 

 
Autor: Patrik Hüne
Airsoft Initiative Deutschland – © 2008

Verletzungsrisiko

 

Das Risiko sich bei Airsoft zu verletzen ist wesentlich geringer, als bei anderen Sportarten, da es zu keinem direkten Kontakt zwischen den Spielern kommt. Natürlich kann es so wie bei jedem anderen Sport auch vorkommen, dass ein Spieler stolpert und sich dabei verletzt, was jedoch nicht spezifisch für unseren Sport ist.